art | Kunst

narrative paintings | Narrative Bilder

portraits | Porträts

landscapes | Landschaften

"Love was my way to art,
art is the way out of barbarism."

"Die Liebe war mein Weg zur Kunst,
die Kunst ist der Weg aus der Barbarei."

happenings | Ereignisse

upcoming events | Kommende Veranstaltungen

11.09.2024, Schwedenplatz - vor dem Eissalon
art campaign | Kunstaktion

Goal of my campaign is on one hand to show the public one of my most important works - "The Burden" - about the uprootedness of postmodern people in our society and the burden they have to bear.

On the other hand, I want to raise awareness for the delicate situation of the unknown and unseen artists in our world and the difficulty of surviving at all.

Ziel meiner Aktion ist es einerseits, eines meiner wichtigsten Werke - "Die Bürde" - über die Entwurzelung der postmodernen Menschen in unserer Gesellschaft und die Last, die sie zu tragen haben, der Öffentlichkeit zu zeigen.

Andererseits möchte ich das Bewusstsein für die heikle Situation der unbekannten und ungesehenen Künstler in unserer Welt und die Schwierigkeit, überhaupt zu überleben, schärfen.

23.09.2024, Galerie am Park
vernissage | Ausstellungseröffnung

I am looking forward to the opportunity to present my latest works to the public and cordially invite you to the exhibition opening on 23.9.2024 at 7 pm in the “Galerie am Park”.

Ich freue mich auf die Gelegenheit, meine neuesten Werke der Öffentlichkeit zu präsentieren und lade herzlich ein zur Ausstellungseröffnung am 23.9.2024 um 19 Uhr in der "Galerie am Park".

media | Medien

previous exhibitions | Bisherige Ausstellungen

2023 - Ausstellungsbeteiligung in Rome Moving Ideas, Tapropane

2023 - Einzelausstellung „Weibsbilder“, Sechsschimmelgalerie Wien

2021-2022 - Beteiligung an der venice artfair

2022 - Ausstellungsbeteiligung in Mailand, Luciana Matalon Fondation

2021 - Ausstellungsbeteiligung der internat. Ausstellung im Rahmen der artweek in Rom, Museum Crocetti

2021 - Einzelausstellung Seelenlandschaften, Sechsschimmelgalerie Wien

2021 - Einzelausstellung Katalogpräsentation, Sechsschimmelgalerie, Wien

2021 - Gemeinschaftsausstellung mit Gabriele Folz-Friedl, ABYSSUS, Galerie -Werkstatt Nuu

2020 - Einzelausstellung „Kassandra“, Galerie Werkstatt NUU, Wien

2018 - Ausstellungsbeteiligung „Knochenwald“, Weinviertel

2019 - Einzelausstellung, Galerie NUU, Wien, Zwischen Tag und Raum

2018 - Ausstellungsbeteiligung „Knochenwald“, Weinviertel

2018 - Ausstellungsbeteiligung, Kalkutta, Galerie of fine arts

2018 - Einzelausstellung, Galerie NUU, Wien, „denn das Schöne ist nichts als des Schrecklichen Anfang“

2017 - Einzelausstellung Kunstbetrieb, Wien

2016 - Einzelausstellung Kunstbetrieb, Wien

2015 - Einzelausstellung Kunstbetrieb, Wien

2012 - Einzelausstellung, WUK Wien

2009 - Einzelausstellung, Galerie Time, Wien

1996 - Einzelausstellung in Taormina/Sizilien, Palazzo Duchi di S.Stefano Fondazione Mazullo

1996 - Einzelausstellung, Augustinerkirche (Georgskapelle), Wien

1995 - Arbeitsstipendium (BMuK) für Sizilien

1995 - Gemeinschaftsausstellung, Galerie 22, Wien

1991 - Einzelausstellung, Theater mbH, Wien

1991 - Ausstellungsbeteiligung, Alte Schmiede, Wien

1988 - Single Exhibition, Vienna | Einzelausstellung, Galerie Trabant, Wien

"It is incredibly important to me
that many people see my work,
because it is only through the viewer
that it comes into the world."

"Es ist mir ungeheuer wichtig,
dass viele Menschen mein Werk sehen,
denn es kommt erst
durch den Betrachter zur Welt."

vita | Leben

I was born on March 8, 1952 in Dornbirn and grew up in Bregenz. After finishing compulsory school, I went to fashion school in Zurich, but had to drop out due to the lack of financial support. I then did various jobs, from factory worker to executive secretary. However, I always thought that life should offer me more than just existing.

For a long time I didn't know what was to become of me, which was absolutely agonizing. In the 1970s, I moved to Berlin for a year, where I became politically active and began to close the gaps in my education bit by bit. I read a lot. In 1971, I packed my bags again (that was all I had at the time) and moved to Vienna.

After working as a pieceworker, I wrote down my experiences there and received the first prize for literature on the world of work in 1978, later called the “Max Grün Prize”, at that time under my married name “Riedesser”. Encouraged by this, I became more intensively involved with my literary childhood and wrote many short stories and poems.

In the meantime, I feel at home with the surrealists in terms of painting and spirit. My paintings mostly have a narrative character, which is due to my second mainstay, literature.

Ich wurde am 8.3.1952 in Dornbirn geboren und bin in Bregenz aufgewachsen. Nach Absolvierung der Pflichtschule besuchte ich in Zürich die Modeschule, musste aber leider wieder abbrechen, da ich keine finanzielle Unterstützung erhielt. Danach verrichtete ich diverse Jobs, von der Fabriksarbeiterin angefangen bis hin zur Chefsekretärin. Ich dachte allerdings dabei immer, dass das Leben mir doch noch mehr bieten sollte, als nur zu existieren.

Lange wusste ich nicht was aus mir noch werden sollte, was absolut quälend war. In den 70er Jahren verschlug es mich für ein Jahr nach Berlin, wo ich mich politisch engagierte und meine Bildungslücken Stück für Stück zu schließen begann. Ich las sehr viel. 1971 packte ich wieder meine sieben Sachen (mehr war es damals noch nicht) und begab mich nach Wien.

Nach meiner Arbeit als Akkordarbeiterin schrieb ich meine Erfahrungen dort nieder und erhielt 1978 den ersten Preis für Literatur zur Arbeitswelt, später "Max-Grün-Preis" genannt, damals unter meinem angeheirateten Namen "Riedesser". Derart ermutigt befasste ich mich intensiver mit meinen literarischen Kinderfüßen und schrieb viele Kurzgeschichten und Gedichte.

Mittlerweile fühle ich mich malerisch und geistig bei den Surrealisten zuhause. Meine Bilder haben meist narrativen Charakter, was auf mein zweites Standbein, die Literatur zurückzuführen ist.

"Every person who strives to become
what God intended us to be
has taken my heart by storm.

My inspiration also comes from my sympathy
for people's lives and fates,
because these are close to my heart.

"Jeder Mensch, der danach strebt
zu werden wie wir von Gott gedacht sind,
hat mein Herz im Sturm erobert.

Meine Inspiration ist auch die Anteilnahme
am Leben und Schicksal der Menschen,
denn dieses liegt mir am Herzen.

reviews | Rezensionen

Gabriele Folz-Friedl, 2021

artist - painter & writer | Künstlerin - Malerin & Schriftstellerin

The inner relationship with artistic personalities from history can be seen again and again in her oeuvre. Examples include De Chirico, Ensor, Lassnig and Picasso. The influence of Max Beckmann is particularly visible in the early Cassandra cycle: in its almost aggressive emphasis on the outline, the strong plasticity, the striving for monumentality and its roots in the mythical.

It takes courage to insist on a differentiated pictoriality in a modern age that is basically hostile to aesthetics and images. Paradoxically, the zeitgeist manifests itself, among other things, in an almost excessive flood of images, but precisely with images that pay tribute to the exclusively primitive, consumerist representation and interpretation of all living things and, in contrast, simultaneously pay homage to the arbitrary, anti-sensual and sometimes meaningless, actually anti-aesthetic representation in art. The viewer is not only assigned the role of the intellectual and sentient perceiver of the artwork, but is in part empowered to be its complement and even its actual creator, in that without its existence, and without the existence of a very specific spatial and social environment, it actually has no autonomy, or only a questionable or even no existence at all.

The most original pictorial creations, especially from her later years, seem to be fed directly from the subconscious. Here the artist seems to have found herself completely. One notices the increasing renunciation of superfluous illustrative elements, the reduction to the essentials, right down to the quintessentially iconographic. Some works, such as “The Dreamcatcher” or “Hospitality”, seem to have emerged directly from C.G. Jung's collective subconscious and thus strike a chord with the viewer.

Die innere Verwandtschaft mit Künstlerpersönlichkeiten der Geschichte lässt sich in ihrem Oeuvre immer wieder nachweisen. Genannt seien hier zum Beispiel De Chirico, Ensor, Lassnig, auch Picasso. In dem früh entstandenem Kassandrazyklus ist vor allem auch der Einfluss Max Beckmanns sichtbar: in seiner fast aggressiven Betonung der Umrisslinie, der starken Plastizität, dem Streben nach Monumentalität, sowie seiner Verwurzelung im Mythischen.

Es gehört schon Mut dazu, in einer im Grunde ästhetik- und bilderfeindlichen Moderne auf einer differenzierten Bildhaftigkeit zu beharren. Paradoxerweise manifestiert sich der Zeitgeist unter anderem vor allem in einer geradezu exzessiven Überschwemmung mit Bildern, aber eben mit Bildern, die der ausschließlich primitiven, konsumhaften Darstellung und Deutung alles Lebendigen Tribut zollen und im Gegensatz dazu gleichzeitig der beliebigen, sinnenfeindlichen und zuweilen sinnfreien, eigentlich anti-ästhetischen Darstellung in der Kunst huldigen. Dem Betrachter wird hiebei nicht nur die Rolle des intellektuellen und empfindenden Wahrnehmers des Kunstweirks zugesprochen, sondern er wird in Teilen zu dessen Ergänzer und sogar eigentlichen Schöpfer ermächtigt, indem dieses ohne sein Dasein, und ohne die Existenz eines ganz bestimmten räumlichen und gesellschaftlichen Umfelds, eigentlich keine Autonomie, beziehungsweise nur eine fragwürdige bis gar keine Existenz besitzt.

Die originärsten Bildschöpfungen, vor allem ihrer späteren Jahre, scheinen sich direkt aus dem Unterbewusstsein zu speisen. Hier scheint die Künstlerin völlig zu sich gefunden zu haben. Man registriert den zunehmenden Verzicht auf überflüssige illustrative Elemente, die Reduktion auf das Wesentliche bis hin zum schlechthin ikonografischen. Manche Werke muten an, wie zum Beispiel „Der Traumfänger“ oder „Gastfreundschaft“, als seien sie direkt dem kollektiven Unterbewussten C.G.Jungs entstiegen und treffen auf diese Weise direkt den Nerv des Betrachters.

Hubert Thurnhofer, Dezember 2020

cultural worker - galerist & writer | Kulturschaffender - Galerist & Autor

Romana Hostnig's oeuvre includes graphics, paintings, installations and sculptures. Even before she discovered and developed her inclination for the visual arts in 1980, she was successful as an author and won the Max von der Grün Prize in 1978, named after the writer and former miner who also inspired the “Literature of the Working World” movement in Austria. Her pictorial works also have the power to speak, to speak to the viewer.

Her visual world is still narrative today, but her pictures rarely tell of everyday experiences, but mostly of the artist's critical stance. The content determines the form, so it is logical that Romana Hostnig's works are never pleasing. The angel is fallen, but not pleasing. Romana's works are also not conspicuous (marketable) or random (interchangeable at will), but simply due: it is time to engage intensively and extensively with these works!

Das Œuvre von Romana Hostnig umfasst Grafiken, Gemälde, Installationen und Plastiken. Noch bevor sie 1980 ihre Neigung für die bildende Kunst entdeckte und entfalten konnte, hatte sie Erfolg als Autorin und gewann 1978 den Max von der Grün-Preis, benannt nach dem Schriftsteller und ehemaligen Bergmann, der auch in Österreich die Bewegung „Literatur der Arbeitswelt“ beflügelte. Auch ihre bildnerischen Werke haben die Kraft zu sprechen, den Betrachter anzusprechen.

Narrativ ist bis heute ihre Bildwelt, ihre Bilder erzählen aber selten Alltagserlebnisse, sondern meistens von der kritischen Haltung der Künstlerin. Der Inhalt bestimmt die Form, so ergibt sich logisch, dass die Werke von Romana Hostnig nie gefällig sind. Der Engel ist gefallen, aber nicht gefällig. Die Werke von Romana sind auch nicht auffällig (marktschreierisch) oder zufällig (beliebig austauschbar), sondern ganz einfach fällig: es ist an der Zeit, sich mit diesen Werken intensiv und extensiv zu beschäftigen!

Fabrizio Beccelli, Milano 2016

movie maker | Filmemacher

A multi-layered coherence emerges in her extensive oeuvre, not limited to formal repetition, but equated with an atavistic matrix that corresponds to her very own imagination and unmistakable artistic expression. Romana Hostnig remains true to her style in the realization of her ambitions - in her insistence on the unadulterated, away from fashionable influences, quasi “naive” - in the etymological sense of “original”.

Original and violent towards material and herself in the tireless creative process. For it requires the creative act to act on the possibility of self-realization in order to bring it closer to a state of actual being. Following Aristotle, Romana Hostnig understands art as an active potency, as energy, as an active force.

Eine vielschichtige Kohärenz zeichnet sich in ihrem umfangreichen Werk ab, nicht auf formale Wiederholungen beschränkt, sondern gleichzusetzen mit einer atavistischen Matrix, die ihrer ureigenen Vorstellungskraft und ihrem unverwechselbaren künstlerischen Ausdruck entspricht. Romana Hostnig bleibt ihrem Stil treu in der Umsetzung ihrer Ambitionen- in ihrem Beharren auf das Unverfälschte, abseits von modischen Einflüssen, quasi „naiv“ – im etymologischen Sinn von „ursprünglich“.

Ursprünglich und gewalttätig gegen Material und sich selbst im unermüdlichen Schaffensprozess. Denn es bedarf des schöpferischen Aktes, der auf die Möglichkeit der Selbstverwirklichung einwirken muss, um sie in einem Zustand des tatsächlichen Seins anzunähern. In Anlehnung an Aristoteles begreift Romana Hostnig die Kunst als aktive Potenz, als Energie, als wirkende Kraft.

Dr. Virgilio Boccardi, Venedig 1999

art critic | Kunstkritiker

As an Italian critic, I can't help but think of the great Savinio, the great surrealist and the metaphysics of his brother Giorgo de Chirico when I look at Romana Hostnig's paintings. The roots of her painting are grounded in the unconscious. Over the years, Romana Hostnig's painterly discourse shifts into the alternation of fantastic art, in a very personal way.

In her work there is a will to narrate, dictated by a fantastic restlessness and a component of dream. The ancient world and classical mythology are realities that act as powerful stimuli for her inspiration. Her world is a magical world where one does not know where fiction ends and reality begins.

Color is also a function of psychological characterization, for example in Atlas and also in the portraits, where Romana Hostnig is interested more than in the aesthetic fidelity of the model, but rather in the vital essence of the personality, seeking to reveal the soul.

Als italienischer Kritiker kann ich bei der Betrachtung der Gemälde von Romana Hostnig nicht anders, als an den großen Savinio denken, den großen Surrealisten und an die Metaphysik des Bruders Giorgo de Chirico. Die Wurzeln ihrer Malerei grundieren im Unbewussten. Mit den Jahren schaltet sich der malerische Diskurs von Romana Hostnig in den Wechsel der phantastischen Kunst, in ganz persönlicher Art.

In ihr ist ein Wille zum Erzählen, diktiert von einer phantastischen Unruhe und einer Komponente des Traums. Die antike Welt, die klassische Mythologie sind Realität, die in ihr als mächtige Stimulanz für ihre Inspiration agieren. Ihre Welt ist eine magische Welt, wo man nicht weiß wo die Fiktion endet und wo die Realität beginnt.

Auch die Farbe ist in Funktion der psychologischen Charakterisierung, so z.B. bei Atlas und auch in den Portraits, wo Romana Hostnig mehr als die ästhetische Treue des Modells interessiert, sondern vielmehr die vitale Essenz der Persönlichkeit, indem sie die Seele zu enthüllen sucht.

Christa Wolf - 1.3.1988

german author | Deutsche Schriftstellerin

Dear Romana Riedesser,

I like your letter very much and I am impressed by your painting, as far as one can judge in the reduction. I am pleased that the Cassandra motif moves you so deeply.

However, you must understand that I cannot come to your exhibition opening in May: I am very much distracted from my actual work by external demands and have to try to keep at least some time free for it. Unfortunately, this also means missing out on occasions and meetings with people that would interest me. I would like to encourage you, if you need it at all, not only to continue painting - you will do that anyway - it seems to me that social commitment is also part of your way of life. Can you continue this in Vienna now?

As it happens, a book is being prepared for next January in which the reception of my Cassandra material is to be documented. This plan is based on the assumption that many visual artists have been inspired by this material. Would you agree if we were to include the photos of your pictures, and possibly one or two pieces from your letter, in this volume? You would of course be informed in more detail by the editor. I believe that your pictures would be among the most impressive in the volume.

I am glad that you wrote to me and gave me an impression of your painting. Even if I not be able to come in May, at least a contact has been established between us.

All good wishes for you and
best regards,
Your Christa Wolf

Liebe Romana Riedesser,

Ihr Brief gefällt mir sehr und Ihre Malerei, soweit man das in der Verkleinerung beurteilen kann, beeindruckt mich. Ich freue mich, daß das Kassandra-Motiv Sie so anhaltend bewegt.

Nur kann ich, das müssen Sie verstehen, im Mai nicht zu Ihrer Ausstellungseröffnung kommen: ich bin sehr stark durch Anforderungen van außen von meiner eigentlichen Arbeit abgelenkt und muß versuchen, mir wenigstens etwas Zeit dafür freizuhalten. Dabei fallen leider auch Anlässe und Begegnungen mit Menschen weg, die mich interessieren würden. Ich würde Ihnen gern Mut machen, falls Sie das überhaupt brauchen, nicht nur weiterzumalen - das werden Sie ja sowieso tun -.mir scheint, daß zu Ihrer Art Leben auch das soziale Engagement gehört. Können Sie das in Wien jetzt weiterführen?

Zufällig wird gerade für nächstes Janr ein Buch vorbereitet, in dem die Rezeption meines Kassandra-Material dokumentiert werden soll. Dieser Plan geht davon aus, daß sehr viele bildende Künstler sich gerade durch diesen Stoff angeregt fühlten. Wären Sie einverstanden, wenn wir die Fotos Ihrer Bilder, möglicherweise auch das eine oder andere Stück aus Ihrem Brief.mit in diesen Band aufnehmen würden? Genauer würden Sie natürlich noch über den Herausgeber informiert werden. Ich glaube, daß Ihre Bilder zu den eindruckvollsten in dem Band gehören würden.

Ich bin froh, daß Sie mir geschrieben und mir durch die Fotos einen Eindruck Ihrer Maleiei vermittelt haben. Auch wenn ich im Mai nicht kommen kann, ist doch immerhin ein Kontakt zwischen uns entstanden.

Alle guten Wünsche für Sie und
viele Grüße,
Ihre Christa Wolf

Marianne Mayer - "AZ" 6.3.1980

literature critic | Literatur-Kritikerin

The first words of the young author Romana Riedesser, born in Bregenz in 1952, elicit a concerned, tense silence from the young people: “What blossoms here in the Z-Club in just under two hours is the pure, clear expression of a young worker.

Without any sophistication or artistic playfulness with linguistic possibilities, she draws a concise, emotionally charged picture of her working environment in a large electrical company in prose texts: the working atmosphere, helpful and unapproachable colleagues, the “superiors”, i.e. the works council and company bosses, are created before our eyes, as it were.

Romana describes her almost hopeless battle against the juggernaut of piecework. She describes her struggle against the sophisticated interests of the company management, who would prefer to prevent any personal contact, any conversation, any sympathy between the workers. This is also how the row of women sits. If you want to have a conversation, you have to turn around and the work comes to a standstill.

Supervisors often deliberately try to drive a wedge between female colleagues.

At 4 p.m., when the factory gates finally close, the young woman is only seemingly given back to life. Although her lot is still comparatively better than that of women with families and children who have to continue slaving away at home afterwards, the young worker Romana is also incapable of doing anything with the little time she has left.

„Da war eine große Leere.“

Romana Riedesser ist ein Verlag zu wünschen, der sich ihres entstehenden Buches annimmt. Was sie stellvertretend für Tausende „stumme“ Frauen in Worte faßt, ist die Stimme derer, die es nie gelernt haben, ihre Gefühle, ihre Wünsche, ihre nur allzu berechtigten Forderungen an das Leben zu artikulieren.

Die ersten Worte der jungen Autorin Romana Riedesser, gebürtige Bregenzerin, Geburtsjahr 1952, rufen betroffenes, gespanntes Schweigen der jungen Leute hervor: Was hier im Z-Club in knapp zwei Stunden aufblüht, ist die reine, klare Ausdrucksweise einer jungen Arbeiterin.

Ohne alle Raffinesse und artistische Spielerei mit sprachlichen Möglichkeiten zeichnet sie in Prosatexten ein knappes, emotionsgeladenes Bild ihrer Arbeitswelt in einer großen Elektrofirma: Die Werksatmosphäre, hilfreiche und unnahbare Kolleginnen, die „Oberen“, also Betriebsrat und Firmenchefs, entstehen gleichsam vor unseren Augen.

Romana schildert ihren beinahe aussichtslosen Kampf gegen den Moloch Akkordarbeit. Sie beschreibt ihr Ringen gegen die ausgeklügelten Interesse der Firmenleitung, die alles Persönliche, jedes Gespräch, jede Anteilnahme der Arbeiterinnen untereinander am liebsten unterbinden möchte. So sitzt auch die Reihe der Frauen hintereinander. Will man ein Gespräch führen, muß man sich umdrehen, und die Arbeit gerät ins Stocken.

Bewußt versuchen die Vorgesetzten oft, einen Keil zwischen Kolleginnen zu treiben.

Um 16 Uhr, wenn sich die Fabrikstore endlich schließen, ist die junge Frau dem Leben nur scheinbar wiedergegeben. Obwohl ihr Los noch vergleichsweise besser ist als das von Frauen mit Familie und Kindern, die daheim anschließend weiterschuften müssen, ist auch die junge Arbeiterin Romana unfähig, noch etwas mit der kargen verbliebenen Zeit anzufangen.

„Da war eine große Leere.“

Romana Riedesser ist ein Verlag zu wünschen, der sich ihres entstehenden Buches annimmt. Was sie stellvertretend für Tausende „stumme“ Frauen in Worte faßt, ist die Stimme derer, die es nie gelernt haben, ihre Gefühle, ihre Wünsche, ihre nur allzu berechtigten Forderungen an das Leben zu artikulieren.

Gerhard Mayer - "profil" 25.4.1978

journalist | Journalist

“Social partners” - print article in ‘profil’ by Gerhard Mayer April 25, 1978

A signature campaign at Elektromulti united the works council and company management: the “instigator” was dismissed.

For about a week now, Gerhard Müller, head of personnel at the Vienna video recorder production plant of Dutch electronics multinational Philips, has been shining with his supposed knowledge of art history:

“Sepp Rifesser was a woodcarver. From now on I'll just call our lady Rifesser, because he was a forger!”

The fact that the South Tyrolean artist officially produced “antique” sculptures and always declared them to be copies, i.e. that he was by no means a “forger”, is now common knowledge. What is disputed, however, is whether the assembly line worker whose similarity in name to the woodcarver inspired the Philips boss to take an art-historical excursion was justified in her reputation as a forger: Romana Riedesser, a solderer on the VCR production line since February, has been causing a stir on the executive floor in Vienna's Dr. Bohr-Gasse since April 12. A signature sheet that the 27-year-old unskilled worker had circulated in the hall had “caused unrest” (Müller) in the plant and especially in the office of the works council chairman.

Since April 12, she has been causing a stir on the executive floor in Vienna's Dr. Bohr-Gasse. A signature sheet that the 27-year-old unskilled worker had circulated in the hall had “caused unrest” (Müller) in the plant and especially in the office of the works council chairman.

The “unrest” arose on April 11, when the workers in the VRC production department received their pay slips: The amounts paid out - the women read from the low sums - are no longer keeping pace with rising taxes and prices, although “the workload is increasing more and more for everyone, above all due to the increase in the number of units” (resolution text). Riedesser asserts that little help was to be expected from the works council; chairman Alfred Pazdera had repeatedly let the 2,700 workers at the plant know that not much was to be expected from the wage round that had just taken place. And Pazdera should have known: The Philips trade unionist is a delegation member at the “Metal-Mining-Energy” wage negotiations.

“A few women just asked me to draw up a list of signatures”, Romana Riedesser tells the story of how the campaign came about. The women workers had agreed on a gross wage increase of 750 schillings - a perfectly realistic and justifiable demand in view of the notoriously good economic situation at Elektromultis - and the same for everyone.

In the first two hours that the list made the rounds on the assembly line, 263 signatures were collected - until the head of the works council got wind of the action and stopped it.

Pazdera justified his intervention by claiming that Riedesser had used a false allegation to solicit the signatures of his female colleagues, the works council itself had initiated the campaign and was asking for signatures. And that is outright fraud,” rages the workers' representative, “I won't put up with it!”

Pazdera put an end to the workers' self-help in his own way: “If I catch the person who instigated this,” Riedesser and a number of assembly line colleagues in the hall claim to have heard him threaten, ”he's in for a treat!” However, the head of the works council vigorously denied this, saying that he had merely described the action as “stupid” - with success, because after his appearance, Riedesser's colleagues lined up in his office to remove themselves from the “idiotic list” (Pazdera) - with or without threats.
All that remained was this “revolutionary Riedesser” (Pazdera).

In every respect: the next day, the company management also drew the consequences of the incident with the express approval of the works council: “For disciplinary reasons disciplinary reasons and because this action meant that the usual production quantity production volume was not achieved that day” (according to plant manager Helmut Rogel), Riedesser was given ten days' notice. “That's actually a concession on our part”, says personnel manager Müller generously, “that's actually a reason for dismissal!”

It was also - as company boss Rogel emphasizes - “pure coincidence” that a day day after the agile assembly line worker was dismissed, two other Philips employees were handed their wage tax cards: Gerhard Hobl and Peter Reim, both long-serving Philips assemblers, had campaigned among their colleagues for resistance to the punitive action after the Riedesser snafu. Because: “It was our signature list, not theirs alone.” Because they were “unreliable workers, always have been, we just dismissed them”, asserts personnel manager Müller:
“That has nothing to do with the collection of signatures.”

The two Riedesser friends were suddenly very unreliable: The company management put them on leave during the four-week notice period and forbade them from entering the factory premises.

Eine Unterschriftenaktion im Elektromulti einte Betriebsrat und Firmenleitung: Die „Anstifterin" wurde gekündigt.

Seit rund einer Woche glänzt Gerhard Müller, Personalchef des Wiener Videorecorderfertigungswerkes des holländischen Elektromultis Philips mit vermeintlichen Kenntnissen in Kunstgeschichte:

„Der Sepp Rifesser war a Holzschnitzer. I nenn unsere Dame ab jetzt nur mehr Rifesser, denn der war a a Fälscher!"

Romana Riedesser, seit Februar Löterin am Schiebeband der Videorecorderfertigung, sorgt seit dem 12. April in der Chefetage in der Wiener Dr.-Bohr-Gasse für Aufregung. Denn ein Unterschriftenblatt, das die 27jährige Hilfsarbeiterin in der Halle kursieren ließ, hatte im Werk und vor allem im Büro des Betriebsratsobmannes „Unruhe gestiftet" (Müller).

Die „Unruhe" entstand am 11. April, als die Arbeiterinnen der VRC-Fertigung ihren Lohnzettel erhielten: Die ausbezahlten Beträge halten - lasen die Frauen aus den niedrigen Summen - mit den steigenden Steuern und Preisen nicht mehr Schritt, obwohl „die Arbeitsbelastung vor allem durch die Stückzahlerhöhung für alle immer mehr zunimmt" (Resolutionstext). Vom Betriebsrat sei - beteuert Riedesser - wenig Hilfe zu erwarten gewesen, wiederholt hatte Obmann Alfred Pazdera die 2.700 Arbeiterinnen des Werkes wissen lassen, daß von der eben stattfindenden Lohnrunde nicht viel zu erhoffen sei. Und Pazdera mußte es wissen: Der Philips-Gewerkschafter ist Delegationsmitglied bei den Lohnverhandlungen „Metall-BergbauEnergie".

„Da haben mich eben ein paar Frauen gebeten, eine U nterschriftenliste anzufertigen", erzählt Romana Riedesser die Entstehungsgeschichte der Aktion. Eine Bruttolohnerhöhung von 750 Schilling sei- hatten sich die Arbeiterinnen geeinigt – angesichts der bekannt guteo Wirtschaftslage des Elektromultis eine durchaus realistische und vertretbare Forderung - und zwar für alle gleich.

In den ersten beiden Stunden, die die Liste übers Fließband die Runde machte, sammelten sich immerhin 263 U nterschriften - bis der Betriebsratschef von der Aktion Wind bekam und sie stoppte: Mit einer falschen Behauptung hätte Riedesser - begründet Pazdera nun sein Einschreiten - um die Unterschriften der Kolleginnen geworben - angeblich ist das Blatt, betitelt mit „An den Betriebsrat", mit der Empfehlung, der Betriebsrat selbst hätte die Aktion ins Leben gerufen und erbitte die Unterschrift, von Hand zu Hand gegangen. Und das ist glatter Betrug", wettert der Arbeitervertreter, "das lass' ich mir nicht gefallen!"

Pazdera machte der Arbeiterselbsthilfe auf seine Art ein Ende: "Wenn ich den erwische, der das angezettelt hat", wollen ihn Riedesser und eine Reihe Fließbandkollegen in der Halle drohen gehört haben, "der kann was erleben!" Der Betriebsratschef bestreitet dies jedoch energisch, er habe die Aktion bloß als „blödsinnig“ bezeichnet - mit Erfolg, denn nach seinem Auftritt stellten sich die Riedesser-Kollegen in seinem Büro an, um sich - mit oder ohne Drohung- wieder aus der „idiotischen Liste" (Pazdera) zu streichen.
Übrig blieb nur diese "Revoluzzerin Riedesser" (Pazdera).

In jeder Hinsicht: Denn tags darauf zog auch die Firmenleitung mit ausdrücklicher Betriebsratsbilligung Konsequenzen aus dem Vorfall: "Wegen disziplinärer Gründe und da aufgrund dieser Aktion die übliche Produktionsstückzahl an diesem Tag nicht erreicht worden ist" (so der Betriebsleiter Helmut Rogel), wurde Riedesser mit einer Frist von zehn Tagen gekündigt. “Das ist eigentlich ein Entgegenkommen von uns“, gibt sich Personalchef Müller großzügig, „eigentlich ist das ja ein Entlassungsgrund!"

Es war auch - wie Betriebschef Rogel betont - ,,reiner Zufall", daß einen Tag nach der Kündigung der agilen Fließbandarbeiterin zwei weitere Philips-Angestellte die Lohnsteuerkarte überreicht bekamen: Gerhard Hobl und Peter Reim, beide schon· altgediente Philips-Monteure. hatten nach dem Riedesser-Raußschmiß bei den Kollegen für Widerstand gegen die Strafaktion geworben. Denn: "Es war unsere Unterschriftenliste, nicht allein ihre." Weil sie "unzuverlässige Arbeiter waren, immer schon, haben wir sie eben gekündigt", beteuert Personalchef Müller: "Das hat mit der Unterschriftensammlung nichts zu tun."

Die beiden Riedesser-Freunde waren plötzlich sehr unzuverlässig: Die Firmenleitung stellte sie während der vierwöchigen Kündigungszeit dienstfrei und untersagte·ihnen, das Werksgelände zu betreten.

primeval rock

where the forces of the elements prevail
water forms hard stone
root fingers cleave rocks
and sharp wind carves its mark.

no stone remains on the other
driven by water, wind
they wander through time
until they are ground to sand
transience lines the shores.

just as the human is carved
he also carves the stone
he knows of the sand beneath the reefs
and therefore quickly scars only
his mark in it.
-
poem & wood cutting:
Romana Hostnig

urgestein

wo der elemente kräfte walten
formt wasser harten stein
wurzelfinger felsen spalten
und scharfer wind schleift seine spur hinein.

kein stein bleibt auf dem anderen
von wasser, wind getrieben
durchwandern sie die zeit
solange bis zu sand zerrieben
die ufer säumt vergänglichkeit.

so wie der mensch geschliffen
so schleift er auch den stein
er weiß vom sand unter den riffen
und ritzt drum rasch nur
seine spur hinein.
-
Gedicht & Holzschnitt:
Romana Hostnig

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Mag. art. David Sporrer